Die Dauerausstellung im Dokumentationszentrum Nationalsozialismus widmet sich auf drei Stockwerken Ereignissen und Personen aus Freiburg und der Region zwischen 1918 und heute. Im Fokus steht die Geschichte der Stadt während des Nationalsozialismus. Diese historische Ausstellung ist interaktiv gestaltet. Vier chronologisch angeordnete, individuell gestaltete „Zeit-Räume“ laden die Besuchenden dazu ein, sich intensiv mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Teil der Präsentation ist auch ein ehemaliger ziviler Luftschutzkeller des denkmalgeschützten Gebäudes. Die in der Ausstellung gezeigten Biografien, Texte und Objekte sollen Fragen aufwerfen, die zum Weiterdenken und -suchen anregen. Durch den Einsatz von digitalen Medien, historischen Objekten, Reproduktionen und interaktiven Elementen wird der Museumsbesuch zu einem außergewöhnlichen Erlebnis. Farblich abgesetzte Stelen kommentieren das Zeitgeschehen: Sie heben Handlungsmöglichkeiten von Einzelnen und Gruppen in der NS-Zeit hervor.
Skizze: gewerkdesign
Freiburg in der Weimarer Zeit (1918–1933)
Freiburg in der Weimarer Zeit (1918–1933)
Im Erdgeschoss, das gleichzeitig als Foyer und Veranstaltungsraum dient, werden Inhalte aus der Zeit zwischen dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Beginn der NS-Diktatur digital auf Leinwänden präsentiert. Eine Plakat- und Fotowand vermittelt ein „Stimmungsbild“ zu Freiburg in den 1920er Jahren. Die Ausstellung zeigt außerdem ein großflächiges Wandgemälde von Theodor Kammerer aus dem Jahr 1939.
Foto: Patrick Seeger
Die Etablierung der Diktatur: Ausgrenzung und Anpassung (1933–1938)
Die Etablierung der Diktatur: Ausgrenzung und Anpassung (1933–1938)
Durch die historische „Gas-Schleuse“ gelangen die Besuchenden in den ehemaligen öffentlichen Luftschutzkeller, der Teil dieser Dauerausstellung ist. Im Raum hängen Glasplatten von der Decke, die verschiedene bekannte Gebäude und Plätze der Stadt zeigen. Beim Blick hinter die jeweilige Fassade geben Exponate und Texte Informationen zum Geschehen vor Ort. Sie zeigen konkrete Ereignisse und Schicksale aus dieser dunklen Zeit der Geschichte. Die interaktive Aufbereitung macht es den Besucher*innen möglich, selbst in die Tiefe der Geschichte einzutauchen.
Foto: Josef Vollmer, 1938, Stadtarchiv Freiburg
Zweiter Weltkrieg: Gewalt und Normalität (1938/39–1945)
Zweiter Weltkrieg: Gewalt und Normalität (1938/39–1945)
Das kaum überschaubare Ausmaß der Gewalt und die gleichzeitige „Normalität“ in Freiburg während des Krieges beschreibt die historische Ausstellung chronologisch. Im zweiten Raum des Untergeschosses sind die Jahre 1938–1942 abgebildet. In einem Seitenraum können Besuchende in einer interaktiven Medienstation die Lebenswege von Menschen quer durch Europa nachverfolgen und dabei einen Eindruck von der räumlichen Dimension der Gewalt bekommen. Mit dem Beginn des ausgerufenen „Totalen Krieges“ veränderte sich das Kriegsgeschehen. Diese letzten zweieinhalb Kriegsjahre sowie die Befreiung und Besatzung Freiburgs durch das französische Militär werden im Obergeschoss des Gebäudes dargestellt. Dieser Ausstellungsbereich verdeutlicht, wie stark der Krieg das Leben der Menschen und die Stadt geprägt hat.
Foto: Patrick Seeger
Freiburg und der Nationalsozialismus – Was bleibt? (1945 bis heute)
Freiburg und der Nationalsozialismus – Was bleibt? (1945 bis heute)
Im letzten „Zeit-Raum“ widmet sich die Dauerausstellung den Auswirkungen und Umgangsweisen mit der Erfahrung des Nationalsozialismus in Freiburg. Auf thematischen Pulten werden die ersten Nachkriegsjahre und -jahrzehnte auszugsweise dargestellt. Viele Schubladen ermöglichen den Besuchenden eine interaktive, interessengeleitete Vertiefung. Das Ringen um Anerkennung und die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit sind bis heute nicht abgeschlossen. Mit Blick auf die Gegenwart verdeutlicht die Ausstellung, wie wichtig es ist, sich weiterhin mit der Geschichte auseinander zu setzen und weist auf die stetige Veränderung der Erinnerung hin. Das Museum lädt dazu ein, die eigene Haltung zum „Lernen aus der Geschichte“ zu reflektieren.