Ansprechpersonen

Gerne beantworten wir Ihre Fragen zu den Museen Freiburg oder organisieren Besichtigungs- und Interviewtermine.

Julia Wilms, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Museen Freiburg

Fabian Vögtle, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Dokumentationszentrum Nationalsozialismus

Hinweis an Medienschaffende

Die hier zur Verfü­gung gestell­ten Pres­se­bil­der und -informationen dürfen ausschließ­lich von Medien (Print, Online, TV, Radio) kosten­frei für die aktu­elle Bericht­er­stat­tung zur jewei­li­gen Ausstel­lung oder zum Projekt verwen­det werden. Sie dürfen ohne ausdrück­li­che Geneh­mi­gung der jewei­li­gen Rech­te­inha­ber*innen nicht für andere Zwecke genutzt werden. Eine Weitergabe der Bilder an Dritte ist grundsätzlich untersagt. Bei Verwen­dung der Pres­se­bil­der sind die mitge­lie­fer­ten Urhe­ber- und Rech­te­nach­weise zu beach­ten und eben­falls im direk­ten Zusam­men­hang mit dem jewei­li­gen Bild unver­än­dert wieder­zu­ge­ben.

Wir bitten jeweils um ein Belegexemplar an julia.wilms@freiburg.de oderfabian.voegtle@freiburg.de.

Presse-Kits zu aktuellen Projekten

Foto: Bernhard Strauss

22. November 2025 – 12. April 2026

MAL ER, MAL SIE. Artur Stoll und Olga Jakob

Museum für Neue Kunst

Was ist Malerei – und was kann sie sein? Mit der neuen Ausstellung „MAL ER, MAL SIE. Artur Stoll und Olga Jakob“ stellt das Museum für Neue Kunst ab Samstag, 22. November, zwei Künstler*innen vor, deren Werke aus unterschiedlichen Zeiten stammen, sich aber in einer gemeinsamen Fragestellung begegnen: Wie lässt sich Malerei denken, erleben und erfahren? Die Schau läuft bis Sonntag, 12. April, 2026.

Foto: Patrick Seeger

23. Oktober 2025 – 8. März 2026

Urformen – Eiszeitkunst Europas

Archäologisches Museum Colombischlössle

Kunst in der Eiszeit? Und ob! Vor rund 45.000 Jahren kamen moderne Menschen nach Europa und fertigten meisterhaft gearbeitete Kunstwerke – darunter kleine Figuren von Menschen und Tieren, die uns zeigen, wie sie ihre Lebenswelt wahrgenommen haben. … Mehr …

Foto: Janosch Waldkircher

4. Juni 2025 – 11. Januar 2026

Insekten – schillernd schön und tierisch wichtig

Museum Natur und Mensch

Sie krabbeln, summen und schwirren um uns herum: Ab Mittwoch, 4. Juni, präsentiert das Museum Natur und Mensch die Ausstellung „Insekten – schillernd schön und tierisch wichtig“. Großformatige Makrofotografien von Janosch Waldkircher, zahlreiche Präparate und Mitmachstationen laden Klein und Groß bis Sonntag, 11. Januar 2026, zum Erforschen der faszinierenden Tiere ein.

Claude Monet, Ruhiges Wetter, Fécamp, 1881, Rudolf Staechelin Collection, Foto: Robert Bayer

24. Mai – 30. November 2025

Licht und Landschaft. Impressionisten in der Normandie

Augustinermuseum

Schroffe Felsen, lange Strände, mal ruhige, mal aufgewühlte See: Ab Samstag, 24. Mai, zeigt das Augustinermuseum die Ausstellung „Licht und Landschaft: Impressionisten in der Normandie“. Die Region im Norden Frankreichs begeistert mit ihren Naturschauspielen seit Mitte des 19. Jahrhunderts nicht nur Reisende, sondern auch zahlreiche Maler*innen. Die Schau zeigt bis Sonntag, 30. November, über 70 Werke von 36 Künstler*innen – darunter Jean-Baptiste Camille Corot, Gustave Courbet und Claude Monet. Sie basiert auf der Sammlung „Peindre en Normandie“, die in den 1990er Jahren in Caen gegründet wurde.

ab sofort

Eröffnung Dokumentationszentrum Nationalsozialismus

Dokumentationszentrum Nationalsozialismus

Es ist ein Meilenstein der modernen Erinnerungskultur und der Demokratieförderung in Freiburg: Das neue Dokumentationszentrum Nationalsozialismus (DZNS) ist ab sofort eröffnet. 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs schafft die Stadt Freiburg mit einem neuen Erinnerungs- und Lernort einen dauerhaften Raum zur Auseinandersetzung mit der Geschichte der nationalsozialistischen Diktatur. In das direkt angrenzende Rotteckhaus zieht zeitgleich die Außenstelle Freiburg der Landeszentrale für politische Bildung (LpB) ein.

Illustration: Katharina Schmidt (kwittiseeds)

Ab sofort

Spiele-App zu jüdischem Leben in Freiburg: Serious Game „FreiBuddy“ ab sofort zum Download

Dokumentationszentrum Nationalsozialismus

Das Dokumentationszentrum Nationalsozialismus in Freiburg eröffnet im März. Vorab startet das Serious Game „FreiBuddy“ zu jüdischem Leben in der Stadt. Die Spiele-App steht ab sofort zum Download bereit.

Pressemitteilungen

Meldung vom 21.11.2025

Letze Chance: Das Augustinermuseum präsentiert noch bis Sonntag, 30. November, Werke des Impressionismus aus der Normandie

Schroffe Felsen, weite Strände, mal ruhige, mal aufgewühlte See: Noch bis Sonntag, 30. November, zeigt das Augustinermuseum die Ausstellung „Licht und Landschaft: Impressionisten in der Normandie“. Die Region im Norden Frankreichs begeistert mit ihren Naturschauspielen seit Mitte des 19. Jahrhunderts nicht nur Reisende, sondern auch zahlreiche Maler*innen. Die Schau zeigt über 70 Werke von 36 Künstler*innen – darunter Jean-Baptiste Camille Corot, Gustave Courbet und Claude Monet. Sie basiert auf der Sammlung „Peindre en Normandie“, die in den 1990er Jahren in Caen gegründet wurde. *br*  Zum Abschluss lädt das Augustinermuseum zu einem Vortrag mit Finissage und letzten Führungen ein – auch in französischer Sprache. Der Ausstellungsorganisator Johannes Ramharter spricht am Freitag, 28. November, um 17 Uhr über das neue Selbstverständnis der Landschaftsmalerei an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert. Englische Landschaftsmaler wie John Constable betonen den Eigenwert der Natur. Auf ihren Reisen über den Kanal in die Normandie inspirierten sie in Frankreich eine künstlerische Entwicklung, die den Weg zum Impressionismus ebnete – und damit zu einem neuen Verständnis von Landschaft, Licht und Farbe. Anschließend besteht ab 18.30 Uhr die Möglichkeit, den Abend gemeinsam mit den Kuratorinnen Jutta Götzmann und Mirja Straub bei einem Getränk ausklingen zu lassen. Die Teilnahme kostet inklusive eines Getränks 10 Euro, ermäßigt 8 Euro. Die Veranstaltung endet um 20 Uhr. *br*  Am Samstag, 29. November, um 15 Uhr bietet das Museum gleich zwei Rundgänge an: Die Kuratorin Mirja Straub führt in deutscher Sprache, der Leihgeber der Sammlung „Peindre en Normandie“ Alain Tapié in französischer Sprache. Die Teilnahme kostet 2,50 Euro plus Eintritt. *br*   Die letzte Gelegenheit für alle Impressionismus-Fans, an einer öffentlichen Führung teilzunehmen, bietet sich am Sonntag, 30. November, um 10.30 Uhr. Die Teilnahme kostet 2,50 Euro plus Eintritt. *br*   Tickets zu allen Veranstaltungen gibt es im Online-Shop unter www.museen-freiburg.de/shop/veranstaltungen . *br*   Das Augustinermuseum am Augustinerplatz ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr und freitags bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 8 Euro, ermäßigt 6 Euro. Unter 27 Jahren, mit Freiburg-Pass oder Museums-PASS-Musées ist er frei. Das Ticket gilt als Tageskarte für alle Häuser der Museen Freiburg. *br*  
Meldung vom 20.11.2025

MAL ER, MAL SIE: Neue Sonderausstellung mit Werken von Artur Stoll und Olga Jakob im Museum für Neue Kunst

Was ist Malerei – und was kann sie sein? Mit der neuen Ausstellung „MAL ER, MAL SIE. Artur Stoll und Olga Jakob“ stellt das Museum für Neue Kunst ab Samstag, 22. November, zwei Künstler*innen vor, deren Werke aus unterschiedlichen Zeiten stammen, sich aber in einer gemeinsamen Fragestellung begegnen: Wie lässt sich Malerei denken, erleben und erfahren? Die Schau läuft bis Sonntag, 12. April, 2026. *br*  Den gebürtigen Freiburger Artur Stoll (1947 bis 2003) und die in Köln aufgewachsene Olga Jakob (*1985 in Kyjiw) verbindet das Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe – rund 40 Jahre liegen zwischen ihren Studienzeiten und ihren künstlerischen Ansätzen. Während Stoll mit dickflüssiger, schwerer Ölfarbe arbeitet, die er formt, ritzt und schichtet, nutzt Jakob durchscheinende Materialien wie Olivennetze, Textilbahnen oder Seidenpapier, die sie in raumgreifende Installationen überführt. Was bei Stoll massiv wirkt, scheint bei Jakob leicht und fragil. Die Ausstellung bringt erstmals beide Positionen miteinander in einen Dialog. Sie zeigt Werke Stolls aus der renommierten Sammlung Morat und stellt ihnen aktuelle Arbeiten von Olga Jakob gegenüber. *br*   Stolls Malerei bleibt trotz aller Abstraktion im Gegenständlichen verwurzelt. Seine „Wunderblume“, ein wiederkehrendes Motiv, zeugt von seiner Faszination für das Sichtbare im Wandel – für Wachstum, Werden und Vergehen. In der 17-teiligen Arbeit „De Norso“ porträtiert er sein Heimatdorf Norsingen. Wer mag, kann an einem Modell eigene Anordnungen erproben; an ausgewählten Terminen hängen die Kuratorinnen das Werk gemeinsam mit Besucher*innen in der Ausstellung um. *br*   Jakob schafft ihre Werke, indem sie Fäden zieht, Stoffe bearbeitet und Papier schichtet. Raum, Licht und sogar das Geräusch des Materials werden Teil ihrer Arbeiten, die sich mit jedem Schritt der Betrachtenden verändern. Speziell für die Ausstellung entstand die Installation „Ondit Murmur“, die zwei Räume umfasst und von Besuchenden bewegt werden kann – so entstehen fortlaufend neue Perspektiven. Auch früher gezeigte Werke – zum Beispiel „Fama“ – passt Jakob den räumlichen Gegebenheiten an. *br*   Beide künstlerische Positionen regen dazu an, Malerei nicht als festgeschriebene Kategorie zu verstehen, sondern als lebendigen Prozess. Im Rundgang rücken Begriffe wie Nähe und Ferne, Material und Bewegung, Verdichtung und Auflösung in den Fokus. Viele Fragen leiten die Besucher*innen: Wie erfahre ich ein Werk? Wann entsteht Ähnlichkeit, wann Abstraktion? Welche Beziehung geht ein Werk mit dem umgebenden Raum ein? *br*   Im begleitenden Programm stehen unter anderem zwei Abende unter dem Motto „MAL ER, MAL SIE. MAL DU! Wine & Paint“ – nach einer Kurzführung dürfen Teilnehmende bei einem Glas Wein selbst zum Pinsel greifen. In der Reihe „Perspektivwechsel“ betrachten drei Gäste das Projekt aus ungewohnten Blickwinkeln: Simone Thomas, Frauenbeauftragte der Stadt Freiburg, Christoph Valentien, Fotograf und Freund Artur Stolls, und Hermann-Joseph Krieg, Ortsvorsteher von Norsingen. Auch musikalisch wird die Begegnung von Stoll und Jakob neu interpretiert: Der Kammerchor Freiburg präsentiert das Konzert „Aspiration“ mit Werken von Alice Parker, Carol Barnett, Ysaÿe Barnwell und Edward Elgar. Studierende der Musikhochschule Freiburg gestalten unter Leitung von Christine Löbbert und Phileas Baun das klingende Projekt „Schlag auf Schlag“. Alle aktuellen Veranstaltungen gibt es unter www.museen.freiburg.de/mnk/sonderausstellungen-mnk . *br* Lisa Bauer-Zhao und Christine Litz haben die Ausstellung kuratiert. Unterstützt wurden sie von Eva Kallenberger. Beate Reutter hat das Begleitprogramm erarbeitet. *br*   Das Museum für Neue Kunst, Marienstraße 10a, ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr und donnerstags bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 7 Euro, ermäßigt 5 Euro. Unter 27 Jahren, für Mitglieder des Fördervereins, mit Freiburg-Pass und mit Museums-PASS-Musées ist er frei. Tickets gibt es an der Museumskasse oder unter www.museen-freiburg.de/shop .
Meldung vom 22.10.2025

Urformen: Neue Ausstellung über die Eiszeitkunst Europas im Archäologischen Museum Colombischlössle

Kunst in der Eiszeit? Und ob! Vor rund 45.000 Jahren kamen moderne Menschen nach Europa und fertigten meisterhaft gearbeitete Kunstwerke – darunter kleine Figuren von Menschen und Tieren, die uns zeigen, wie sie ihre Lebenswelt wahrgenommen haben. Die Ausstellung „Urformen. Eiszeitkunst Europas“ präsentiert ab Donnerstag, 23. Oktober, im Archäologischen Museum Colombischlössle die berühmtesten Eiszeitfiguren Europas als detailgetreue Nachbildungen – anfassen ist ausdrücklich erwünscht! Hinzu kommen Originale aus dem Badischen Landesmuseum wie eine stilisierte Frauenfigur und ein verzierter Lochstab aus der Fundstelle Petersfels bei Engen. Die Wanderausstellung wurde von der Arbeitsgemeinschaft Weltkultursprung konzipiert und läuft in Freiburg bis Sonntag, 8. März 2026. *br*  23 Kunstwerke aus der Altsteinzeit stehen im Mittelpunkt der Schau. Die Originale stammen aus Deutschland, Frankreich, Tschechien, der Slowakei, der Ukraine und Russland, sie sind zwischen 40.000 und 12.000 Jahre alt. Ob Tierdarstellungen, menschliche Figuren oder rätselhafte Mischwesen: Die kleinen Skulpturen aus Mammutelfenbein, Knochen oder Geweih beeindrucken bis heute durch ihre Ausdruckskraft. Sie erzählen Geschichten einer Epoche, die von Kälte, Mobilität und Überlebenskampf geprägt war. Mammuts, Pferde oder Höhlenlöwen – die mächtigen Tiere der Eiszeit – tauchen ebenso auf wie weiblich gedeutete Figuren oder Mischwesen, die menschliche und tierische Züge vereinen. Viele Originale sind nur fragmentarisch erhalten. Für die Ausstellung wurden sie aufwendig rekonstruiert – als Tastobjekte vermitteln sie die Kunstfertigkeit unserer Vorfahren. *br*   Ein besonderer Fokus der Ausstellung liegt auf Südbaden: Am Petersfels bei Engen entstanden vor rund 14.000 Jahren die ältesten Kunstwerke der Region: Schmuck und abstrakte Figuren aus Gagat und anderen Materialien. Feine Gravuren spiegeln genaue Beobachtung der Tierwelt wider und zeugen von einer erstaunlichen Liebe zum Detail. *br*   Auch die Höhlen der Schwäbischen Alb gehören zu den bedeutendsten Fundorten Europas. Hier wurden die vielleicht ältesten Kunstwerke des Kontinents geschaffen, darunter der berühmte „Löwenmensch“ – eine Skulptur, die als Replik präsentiert wird. Musikinstrumente wie Flöten aus Vogelknochen oder Mammutelfenbein weisen zudem auf soziale und rituelle Praktiken hin. Aufgrund ihrer einzigartigen Funde zählen die Höhlen Geißenklösterle, Hohle Fels, Vogelherd und Hohlenstein-Stadel seit 2017 zum UNESCO-Welterbe. *br*   Die Ausstellung widmet sich auch Geschlechterdarstellungen in der Eiszeit. Viele Figuren werden traditionell als weiblich interpretiert. Doch manche Objekte passen nicht in ein binäres Schema: Sie vereinen Merkmale, die wir heute unterschiedlichen Geschlechtern zuschreiben würden. Offenbar dachten die Menschen damals nicht in klar getrennten Kategorien. Die Ausstellung lädt Besucher*innen ein, diese Vielfalt mit heutigen Fragen nach Identität und Geschlecht in Beziehung zu setzen. *br*   Hands-On-Stationen mit Originalmaterialien wie Mammutelfenbein, Gagat oder Knochen, Nachbildungen von Funden, eine Riechstation oder Flötenmusik sprechen alle Sinne an. Ein Poetry Slam, eine interdisziplinäre Podiumsdiskussion, Höhlenführungen mit „Fackel“ oder Workshops für Klein und Groß: Zahlreiche Veranstaltungen begleiten die Schau – darunter auch inklusive Formate. Alle Termine gibt es unter www.museen.freiburg.de/kalender . *br*   In der Adventszeit gibt es außerdem eine besondere Aktion: Freitags, vom 28. November bis einschließlich 19. Dezember, sind der Eintritt ins Museum sowie eine Kurzführung um 15 Uhr kostenfrei. *br*   Das Archäologische Museum Colombischlössle, Rotteckring 5, ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr und mittwochs bis 19 Uhr geöffnet. Regulär kostet der Eintritt 7 Euro, ermäßigt 5 Euro. Für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unter 27 Jahren, für Mitglieder des Freundeskreises, mit Freiburg-Pass und mit Museums-Pass-Musées ist er frei.
Meldung vom 17.09.2025

Einmalige Einblicke: „Extrablatt“ präsentiert selten gezeigte Werke im Haus der Graphischen Sammlung / Neue Reihe startet am Mittwoch, 24. September

Mit der neuen Veranstaltungsreihe „Extrablatt“ bietet das Haus der Graphischen Sammlung besondere Einblicke: Einmal im Monat öffnen Mitarbeiter*innen des Augustinermuseums und des Museums für Neue Kunst Mappen mit Zeichnungen und Drucken und präsentieren den Besucher*innen Arbeiten, die sonst im Grafik-Depot verborgen bleiben. *br*  Den Auftakt macht am Mittwoch, 24. September, um 12.30 Uhr Felix Reuße, Leiter der Graphischen Sammlung des Augustinermuseums, mit bislang noch nicht ausgestellten Ankäufen und Schenkungen des Augustinermuseums. Es folgen weitere Termine, immer mittwochs, um 12.30 Uhr: Am 15. Oktober stellt Isabel Herda, Leiterin der Graphischen Sammlung des Museums für Neue Kunst, eindrucksvolle Selbstbildnisse von Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts vor – darunter Werke von Gretel Haas-Gerber, Käthe Kollwitz, Maria Lassnig, Priska von Martin und Hanna Nagel. Am 19. November präsentiert das Augustinermuseum Blätter aus der Serie „Die Schrecken des Krieges“ von Francisco de Goya und am 10. Dezember zeigt das Museum für Neue Kunst Holzschnitte des Schriftstellers und Künstlers Christoph Meckel. *br*   Die Teilnahme an der Veranstaltung im Haus der Graphischen Sammlung, Salzstraße 32/34, kostet 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Tickets sowie eine Übersicht aller Termine gibt es im Online-Shop unter www.museen-freiburg.de/shop/veranstaltungen/extrablatt *br*  Im Zuge der bevorstehenden Fertigstellung des dritten Bauabschnitts im Augustinermuseum legt das Haus der Graphischen Sammlung bis Juni 2026 eine Ausstellungspause ein – dank des neuen Veranstaltungsformats müssen Grafik-Fans dennoch nicht auf Kunstgenuss verzichten. *br*  Hinweis an die Redaktionen: Anbei ein Bild zur freien Verwendung Blick ins Grafikmagazin im Haus der Graphischen Sammlung, Foto: Rita Eggstein
Meldung vom 26.08.2025

"Bei Anruf Kultur" - Dokumentationszentrum Nationalsozialismus beteiligt sich an inklusivem Angebot

Von zu Hause aus anrufen und an einer Führung im Dokumentationszentrum Nationalsozialismus (DZNS) teilnehmen – das ist ab sofort möglich. Das DZNS beteiligt sich an dem Angebot "Bei Anruf Kultur", das Menschen unabhängig von einer sozialen Beeinträchtigung, ihrem Wohnort oder ihrer Mobilität Zugang zu Kultur ermöglicht. Der erste Termin ist Dienstag, 2. September, um 15 Uhr. *br* Das DZNS in Freiburg widmet sich im ehemaligen Verkehrsamt von 1936 auf drei Etagen der NS-Geschichte der Stadt. Unter dem Motto "Am historischen Ort. Das städtische Verkehrsamt von 1936" nimmt die Geschichtsvermittlerin Ella Detscher die Teilnehmenden am Telefon mit durch die Ausstellung und beschreibt die visuellen Inhalte entlang des Rundgangs. Im Fokus stehen die historischen Spuren des Ortes: Was hat ein Verkehrsamt mit Nationalsozialismus zu tun? Was zeigt das riesige Wandgemälde von Theodor Kammerer? Welche Spuren des Luftschutzkellers sind noch erkennbar? *br* Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist telefonisch unter 040 20940436 oder unter folgendem Link erforderlich: www.beianrufkultur.de/programm/termin/am-historischen-ort-das-staedtische-verkehrsamt-von-1936 . Direkt nach der Anmeldung erhalten die Teilnehmenden eine Festnetznummer, über die sie sich am Veranstaltungstag bequem von zu Hause einwählen können. *br* "Bei Anruf Kultur" entstand 2021. Im Corona-Lockdown starteten der Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg und Grauwert, Büro für Inklusion und demografiefeste Lösungen, gemeinsam mit einigen Museen in Hamburg das Projekt. Mittlerweile ist es ein überregionales Angebot, das verschiedenste kulturelle Inhalte von über hundert Kultureinrichtungen bundesweit vermittelt.
Meldung vom 23.08.2025

Mit der „Zeitmaschine“ durchs Colombischlössle: Neue Museums-Rallye lädt Kinder zur Zeitreise durch die Jahrtausende ein

Im Archäologischen Museum Colombischlössle wartet ein neues Abenteuer: Ab sofort können sich Kinder ab 8 Jahren mit der Rallye „Zeitmaschine“ auf eine spannende Reise durch die Jahrtausende begeben. Von der Steinzeit bis ins Frühmittelalter entdecken die jungen Besucher*innen spielerisch archäologische Funde und deren Geschichten aus vergangenen Zeiten. *br* Was stellten Steinzeitmenschen aus Tierknochen her? Welche Werkzeuge benutzen römische Legionäre? Und wofür stehen die geheimnisvollen Runen auf den Anhängern von stolzen Reitern und mächtigen Frauen? Auf ihrem Rundgang durch das Museum lösen die Kinder knifflige Aufgaben und lernen dabei vergangene Kulturen kennen. Die Rallye ist an der Museumkasse für 1 Euro erhältlich. *br*  Wer nach der Rallye noch tiefer in die Vergangenheit eintauchen möchte, kann die kostenfreie „ArCo-Museum“-App nutzen. Auf dem eigenen Smartphone tauchen die Kinder bei einem Hörspiel mit den Figuren Briana und Enno in das Leben der Menschen aus der Eisenzeit ein. Die App ist kostenlos in allen App-Stores für iOS- und Android-Geräte verfügbar. *br*  Draußen warten schon die nächsten Abenteuer: Auf dem benachbarten Colombini-Spielplatz können die kleinen Zeitreisenden weiter in die römische Welt eintauchen – ob auf dem Streitwagen, dem Kastell oder in der Schmiede. *br*  Das Archäologischen Museum Colombischlössle, Rotteckring 5, hat dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr und mittwochs bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet derzeit 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unter 27 Jahren, für Mitglieder des Freundeskreises, mit Freiburg-Pass und mit Museums-PASS-Musées ist er frei.
Meldung vom 22.07.2025

Erfolgreiche Zwischenbilanz im neuen Dokumentationszentrum Nationalsozialismus: 22.000 Besucher*innen seit Eröffnung im März

Vor vier Monaten hat das neue Dokumentationszentrum Nationalsozialismus (DZNS) seine Türen geöffnet. Das Haus am Rotteckring wurde sehr gut angenommen, insgesamt haben mehr als 22.000 Menschen die dreisprachige Dauerausstellung und den Gedenkraum besucht. Neben Gästen aus Freiburg und ganz Deutschland kamen viele aus den Nachbarländern Frankreich und Schweiz, aber auch aus Israel, Skandinavien, Lateinamerika, Kanada oder den USA. Nachkommen von Freiburger*innen, die im Nationalsozialismus verfolgt wurden, besuchten den Gedenkraum in Erinnerung an ihre Angehörigen.   *br*Unter der Woche fanden vormittags fast täglich Führungen für Schüler*innen und regelmäßig auch für Erwachsenengruppen statt: Seit der Eröffnung am 21. März gab es 74 gebuchte Führungen für Schulklassen und 72 für Erwachsenengruppen. Hinzu kamen 58 Schulklassen und 32 Erwachsenengruppen, die vor Ort das App-Angebot nutzten oder von Lehrpersonen bzw. eigenen Guides angeleitet wurden. Hier spiegelt sich auch der Erfolg von Fortbildungen für Lehrkräfte wider, die zu unterschiedlichen Themen angeboten wurden und auf großes Interesse stießen. Die öffentlichen Führungen am Sonntag waren wie die Lesungen, Podiumsdiskussionen oder Vorträge im Foyer bisher immer ausgebucht. Bei öffentlichen Kurzführungen unter der Woche, Kulturpause und Feierabendführung, war die Nachfrage ebenfalls hoch.   *br*Oberbürgermeister Martin Horn betont: „Die hohe Nachfrage zeigt, wie groß das Interesse an diesem wichtigen Ort ist – in Freiburg, aber auch weit darüber hinaus. Das Dokumentationszentrum ist mir ein echtes Herzensanliegen, es ist ein wichtiger Baustein im Einsatz für unsere Demokratie. Hier ist ein Ort des Erinnerns entstanden, des Nachdenkens und vor allem des Lernens für die Zukunft. Der gelungene Start ist auch ein Verdienst der engagierten Arbeit aller Beteiligten im Vorfeld und im Betrieb“.   *br*Erster Bürgermeister Ulrich von Kirchbach ergänzt: „Ich freue mich, dass die Angebote des NS Dokumentationszentrums gerade von jungen Menschen so gut angenommen werden. Sie sind ein unschätzbarer Beitrag zur Demokratiebildung. Die zunehmende Geschichtsvergessenheit beweist, wie wichtig gerade in diesen politisch unruhigen Zeiten Aufklärung und die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit sind.“   *br*Das Dokumentationszentrum Nationalsozialismus, Rotteckring 14, ist von Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet, am Dienstag von 10 bis 19 Uhr. Bis März 2026 ist der Eintritt frei. Weitere Informationen gibt es unter www.museen.freiburg.de/dzns .   *br* Das Dokumentationszentrum Nationalsozialismus ist eine Außenstelle des Augustinermuseums und fünftes Haus im Verbund der Museen Freiburg. Es ist mit seiner Dauerausstellung „Hinter den Fassaden. Freiburg im Nationalsozialismus“ seit dem 21. März in den Räumen des früheren Verkehrsamts von 1936 untergebracht, zu denen auch ein ziviler Luftschutzkeller aus dem Zweiten Weltkrieg gehört. Das Haus steht unter Denkmalschutz, seine eigene Vergangenheit ist Teil der Präsentation. Auf drei Etagen gibt es historische Objekte, Reproduktionen, interaktive Elemente und digitale Medien verteilt auf vier „ZeitRäume“. Im Fokus stehen beispielhafte Biografien unterschiedlicher Akteur*innen, konkrete Orte und Ereignisse. Ein zentraler Ort der Erinnerung befindet sich im überdachten Innenhof. Der neu errichtete Gedenkraum ist allen Menschen aus Freiburg gewidmet, die im Nationalsozialismus verfolgt und ermordet wurden. Von den aktuell 1048 sichtbaren Namen sind bisher 700 Biografien über die Museen Freiburg App abrufbar. In den kommenden Jahren sollen die Recherchearbeiten zum Gedenkraum durch die Unterstützung des Fördervereins und durch eine Förderung des Landes Baden-Württemberg intensiviert werden. Die 700 Biographien sollen vervollständigt werden und zu verfolgten Menschen und Gruppen, zu denen bislang wenig bekannt ist, soll geforscht werden.
Meldung vom 14.07.2025

Freiburger Museumsnacht pausiert 2025 und 2026

2025 und 2026 findet keine Freiburger Museumsnacht statt. Das Team der Museen Freiburg hat sich im letzten halben Jahr auf die Eröffnung und Inbetriebnahme des neuen Dokumentationszentrums Nationalsozialismus fokussiert und konzentriert sich jetzt auf die Fertigstellung und Bespielung des dritten Bauabschnitts im Augustinermuseum. Beide Großprojekte wurden bzw. werden von Festwochenenden mit umfangreichem Programm begleitet. Die anderen Häuser des Verbunds laden über das Jahr verteilt ebenfalls zu spannenden Veranstaltungen und Aktionstagen ein. Das Museum für Neue Kunst beteiligt sich am Freitag, 19. September, an der Nocturne und hat bis Mitternacht geöffnet. Am Sonntag, 16. November, findet im Museum Natur und Mensch ein großer Familientag statt und auch das Colombischlössle-Fest 2026 ist schon in Planung. Bis zur nächsten Freiburger Museumsnacht 2027 folgen weitere Programmhighlights an allen fünf Standorten. Aktuelle Infos gibt es unter www.museen.freiburg.de/kalender.
Meldung vom 24.06.2025

Mittelalter-Münzschatz aus dem Glottertal – ab sofort im Archäologischen Museum Colombischlössle zu sehen

Ab sofort können Besuchende im Archäologischen Museum Colombischlössle einen eindrucksvollen Fund aus dem Mittelalter bewundern: Über 1.500 Silbermünzen wurden im Frühjahr 2024 bei Bauarbeiten nahe dem Glottertäler Schwimmbad entdeckt. Sie zählen zu den bedeutendsten Münzfunden in Südbaden seit 1949 – nun macht sie das Museum erstmals öffentlich zugänglich. *br* 1500 Silbermünzen entsprachen dem Jahresgehalt eines Pfarrers oder dem Wert von 150 Schafen*br* Der sogenannte Glottertäler Münzschatz besteht aus silbernen, einseitig geprägten Pfennigen. Diese stammen aus verschiedenen Prägestätten wie Zofingen, Basel und Freiburg. Die Motive variieren je nach Herkunftsort und Prägeherren. Aufgrund der bekannten Prägezeiträume ist anzunehmen, dass der Schatz um 1320 vergraben wurde – von wem und aus welchem Grund, bleibt jedoch ein Rätsel. Damals entsprach die Summe etwa dem Jahresgehalt eines Pfarrers oder dem Wert von 150 Schafen. *br*  Aufmerksamer Bürger hatte die Münzen entdeckt*br* Gefunden wurden die Münzen dank eines archäologisch interessierten Anwohners, der auf Bitte des Landesamts für Denkmalpflege (LAD) die Baustelle beobachtete. Er hatte kleine Metallplättchen in der ausgebaggerten Erde entdeckt und dies sofort dem LAD gemeldet. Die Mitarbeiter*innen untersuchten daraufhin den Bauaushub mit Sondentechnik – und konnten rund 600 weitere Münzen bergen. *br*  Besonders bemerkenswert ist die überregionale Verbreitung der Münzen. Trotz der damaligen Zersplitterung des Münzrechts – jede Region prägte ihr eigenes Geld – zeigt der Glottertäler Schatz Parallelen zu zwei weiteren Funden in der Nordwestschweiz. Das deutet darauf hin, dass die Münzen in einem größeren Raum im Umlauf waren. Diese Erkenntnis liefert neue Impulse für die Forschung zur Geldwirtschaft des Mittelalters.*br* *br*  Expertenführungen mit Aperitif im Juli und August*br* Wer das Thema weiter vertiefen möchte, kann an Expertenführungen mit Aperitif teilnehmen: Der Archäologe Andreas Haasis-Berner vom LAD erläutert Interessierten die Fundumstände, den Wert und die Bedeutung des Schatzes. Die Termine sind jeweils Mittwoch, 2. und 30. Juli sowie 13. und 27. August, um 17.30 Uhr. Die Teilnahme kostet 2,50 Euro plus 5 Euro, ermäßigt 3 Euro Eintritt. Tickets gibt es im Online-Shop unter www.museen-freiburg.de/shop .*br*   Zu sehen ist der Münzschatz im Archäologischen Museum Colombischlössle, Rotteckring 5, innerhalb der regulären Öffnungszeiten dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr und mittwochs bis 19 Uhr. Der Eintritt kostet derzeit 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unter 27 Jahren, für Mitglieder des Freundeskreises, mit FreiburgPass und mit Museums-PASS-Musées ist er frei.*br*
Meldung vom 03.06.2025

Schillernd schön und tierisch wichtig: Neue Ausstellung im Museum Natur und Mensch nimmt die Vielfalt von Insekten in den Fokus

Sie krabbeln, summen und schwirren um uns herum: Ab Mittwoch, 4. Juni, präsentiert das Museum Natur und Mensch die Ausstellung „Insekten – schillernd schön und tierisch wichtig“. Großformatige Makrofotografien von Janosch Waldkircher, zahlreiche Präparate und Mitmachstationen laden Klein und Groß bis Sonntag, 11. Januar 2026, zum Erforschen der faszinierenden Tiere ein. *br* Noch ist unsere Erde ein Planet voller Insekten. Sie halten den Kreislauf des Lebens in Schwung, bestäuben, ernähren und recyclen. Ohne sie geht nichts! Trotzdem haben Insekten nur wenige Fans und werden sogar massenhaft vernichtet. Aber schreitet das Insektensterben weiter voran, verliert auch die Menschheit wichtige Lebensgrundlagen. *br*   Rund eine Million der bislang etwa 1,8 Millionen beschriebenen Tier-, Pflanzen- und Pilzarten sind Insekten. Ihre Farbenpracht und Vielfalt sind atemberaubend – eindrucksvoll festgehalten in den Fotografien von Janosch Waldkircher, die das Herzstück der Ausstellung bilden. Ob tropischer Regenbogenfalter (Chrysiridia rhipheus) oder Goldglänzender Rosenkäfer (Cetonia aurata), die Aufnahmen machen deutlich, wie schützenswert diese Tiere sind. Doch ihr Bestand ist weltweit massiv bedroht: In den vergangenen 30 Jahren ist die Zahl der Insekten um rund 75 Prozent zurückgegangen – mit weitreichenden Folgen für die Stabilität natürlicher Ökosysteme. Die Ausstellung macht auf diese Entwicklung aufmerksam und ruft zu entschiedenem Handeln auf, um die Tiere zu schützen. *br*   Also weg mit den Vorurteilen und ran an die Fakten: Insekten sind wahre Juwelen der Evolution mit erstaunlichen Fähigkeiten. Unter anderem sind sie beeindruckende Flieger: Der Distelfalter (Vanessa cardui), der mit nur sechs Zentimetern Flügelspannweite bis zu 4.000 Kilometer zurücklegt, verbringt seine Sommer gern in Freiburg. Die Tiere überwintern in Westafrika und sterben dort. Erst ihre Nachfahren kehren zielsicher nach Freiburg zurück. Eine Meisterleistung und ein Naturwunder direkt vor unserer Haustür. Doch nicht nur Schmetterlinge, auch Käfer sind flinke Flieger – die Flügel des Prachtkäfers schlagen 90-mal pro Sekunde und damit schneller als die eines Kolibris. *br*   Zudem sind Insekten wahre Verwandlungskünstler. Fast alle Arten beginnen ihr Leben im Ei und durchlaufen nach dem Schlupf eine sogenannte Metamorphose. So etwa der Mittlere Weinschwärmer (Deilephila elpenor), der als Raupe Weidenröschen frisst und sich später in einen anmutigen, nektarsaugenden Falter verwandelt. Eine clevere Strategie, denn Raupe und Schmetterling kommen sich mit ihren unterschiedlichen Ernährungsgewohnheiten nicht in die Quere. *br*   Nicht weniger spektakulär sind die Tarn- und Warnmechanismen vieler Arten. Während sich Stabschrecken oder Wandelnde Blätter nahezu unsichtbar machen, setzen andere – wie Wespen oder Marienkäfer – auf auffällige Signalfarben, um Fressfeinde abzuschrecken. Manche Arten ahmen diese Giftigkeit nach, so dass sie gefährlich wirken, obwohl sie es gar nicht sind. *br*   Nicht zuletzt verfügen Insekten über wahre Supersinne: Ihre Facettenaugen bestehen aus bis zu 30.000 Einzelaugen und ermöglichen ihnen eine ganz eigene Sicht auf die Welt. Auch ihre Hörorgane sind erstaunlich vielfältig – sie können je nach Art an Knie, Brust oder Hinterleib sitzen. *br*   Die Ausstellung lädt Besucher*innen aller Altersgruppen zum Mitmachen und Entdecken ein. Interaktive Stationen machen die Welt der Insekten mit allen Sinnen erlebbar: Unter dem Mikroskop betrachtet, entfalten auch unscheinbare Käfer oder Nachtfalter ihre wahre Schönheit. Mit einer Spezialbrille können Besuchende die Welt aus der Perspektive einer Fliege sehen und als Grashüpfer, Marienkäfer oder Gespenstschrecke verkleidet bunte Blumenwiesen erobern. Ein Puzzlewürfel, das „Kartenhaus der Natur“, das Vielfaltsnetz und eine kreative Stempelrallye schaffen niedrigschwellige Zugänge zu komplexen Themen. Eine Schatzsuche in der Dauerausstellung lädt zudem dazu ein, die hohe Artenvielfalt von Insekten in Freiburg zu entdecken. *br*   Die Direktorin des Museums Natur und Mensch Silke Stoll, der Referent für Naturvermittlung Peter Geißler und der wissenschaftliche Volontär Jonas Pfistner haben die Ausstellung gemeinsam erarbeitet. Verantwortlich für das umfangreiche Begleitprogramm ist die Referentin für Naturvermittlung Katharina Krumpholz. Wer sein Wissen rund um Insekten weiter vertiefen möchte, kann an Themenführungen, Exkursionen oder Workshops teilnehmen. Neugierige Forscher*innen können außerdem bei „Insektendates“ den Tieren auf Augenhöhe begegnen, an Lesungen teilnehmen oder bei Familiennachmittagen erfahren, warum man „Keine Angst vor Krabbeltieren“ haben muss. *br*   Das Museum Natur und Mensch ist dienstags von 10 bis 19 Uhr und mittwochs bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unter 27 Jahren, Mitglieder des Freundeskreises und mit Museums-Pass-Musées oder Freiburg-Pass ist der Eintritt frei. *br*   Hinweis an die Redaktionen*br*  Anbei zwei Bilder zur freien Verwendung: 1.) Asiatischer Rüsselkäfer, Eupholus cevrolati © Janosch Waldkircher 2.) Museum Natur und Mensch, Ausstellungsansicht „Insekten“, Foto: Patrick Seeger *br*   Weitere Bilder finden Sie im Pressebereich unter www.museen.freiburg.de/presse .
Meldung vom 22.05.2025

Licht und Landschaft: Das Augustinermuseum präsentiert ab Samstag, 24. Mai, Werke des Impressionismus aus der Normandie

Schroffe Felsen, lange Strände, mal ruhige, mal aufgewühlte See: Ab Samstag, 24. Mai, zeigt das Augustinermuseum die Ausstellung „Licht und Landschaft: Impressionisten in der Normandie“. Die Region im Norden Frankreichs begeistert mit ihren Naturschauspielen seit Mitte des 19. Jahrhunderts nicht nur Reisende, sondern auch zahlreiche Maler*innen. Bis Sonntag, 30. November, zeigt die Schau über 70 Werke von 36 Künstler*innen – darunter Jean-Baptiste Camille Corot, Gustave Courbet und Claude Monet. Sie basiert auf der Sammlung „Peindre en Normandie“, die in den 1990er Jahren in Caen gegründet wurde und bereits nach Italien, Südkorea und in die USA gereist ist. Einzige Station in Deutschland war bislang Münster (2017). *br* Im 19. Jahrhundert befindet sich Frankreich im Umbruch – Industrialisierung, Urbanisierung und technischer Fortschritt verändern das Land. Der Ausbau der Eisenbahn erschließt neue Orte und mit der Eröffnung der Strecke von Paris nach Le Havre 1847 wird die Normandie zur Bühne für eine neue Künstlergeneration. Inspiriert von englischer Landschaftsmalerei entdecken die Maler*innen die Natur als eigenständiges Motiv. Dank Erfindungen wie Malkästen, Farbtuben und klappbaren Staffeleien können sie „en plein air“ – unter freiem Himmel malen. So entstehen die atmosphärischen Momentaufnahmen, die den Impressionismus prägen. Die Normandie bietet ideale Schauplätze. *br*   Die Ausstellung beleuchtet die Region als Inspirationsquelle für Maler*innen – angefangen beim Landgut Saint-Siméon bei Honfleur, einem besonderen Treffpunkt für Kreative. Unter Apfelbäumen diskutieren Künstler wie Corot, Boudin, Jongkind und der junge Monet ihre Ideen, Skizzen und Techniken. Rund 30 Künstler*innen machen dort Station und legen gemeinsam den Grundstein für den Impressionismus. *br*   Ab Mitte des Jahrhunderts wird die normannische Küste zum Urlaubsziel für Menschen aus der Stadt. Fischerdörfer verwandelten sich durch Hotels, Badeanstalten und neue Gäste in lebhafte Seebäder – eine Entwicklung, die auch Eingang in die Kunst findet. So hält beispielsweise Eugène le Poittevin eine Gruppe Badender in dem beliebten Urlaubsort Étretat fest – ein Motiv, das damals auch in ähnlicher Form als Postkarte vertrieben wird. *br*   Viele Impressionist*innen meiden jedoch den touristischen Trubel und suchen die stille, unberührte Natur. So malt Claude Monet bewusst in der Nebensaison und fängt mit mehreren Leinwänden das wechselnde Licht ein. Sein Prinzip der „solitude“ prägt die Motive – flüchtige Stimmungen werden draußen skizziert und im Atelier weiterentwickelt. Gleichzeitig wenden sich viele Künstler*innen dem einfachen Leben an der Küste zu. Fischer, Muschelsammler*innen und Marktfrauen werden zum Sinnbild einer naturverbundenen Lebensweise. Boudin, Daubigny oder Jongkind halten diese Szenen in atmosphärischen Bildern fest: stille Figuren vor endloser Küste, einsame Strände und das tägliche Leben am Meer. *br*   Die Seine, Bindeglied zwischen Paris und der Normandie, wird zu einem weiteren Schlüsselmotiv des Impressionismus. Zwischen Rouen und Le Havre entdecken Künstler*innen das Spiel von Licht, Wasser und Bewegung. Einige, wie Monet oder Daubigny, arbeiten sogar vom Boot aus – um die flirrenden Reflexe des Flusses direkt vom Wasser aus einzufangen. *br*   Auch das normannische Hinterland inspiriert viele Künstler*innen und die sanft gewellte Landschaft mit Ackerbau, Viehzucht und Fachwerkhöfen findet ihren Weg auf die Leinwand. In Jean-Baptiste Camille Corots „Dorfstraße in der Normandie“ erscheinen Bauernhäuser und Straße wie skizziert. Beinahe nüchtern hält er hier das Hinterland fest, auf eine Idealisierung verzichtet Corot völlig. *br*   Alain Tapié kuratierte die Sammlung „Peindre en Normandie“. Die Direktorin des Augustinermuseums Jutta Götzmann und Mirja Straub, verantwortlich für den Bereich Malerei im 19. Jahrhundert, adaptierten die Schau für Freiburg, unterstützt durch die wissenschaftliche Volontärin Camilla Brantl. Das vielfältige Bildungs- und Veranstaltungsprogramm entwickelte Beate Reutter, Referentin für Kunstvermittlung. Die organisatorische Umsetzung der Ausstellung übernahm die Agentur von Johannes Ramharter aus Österreich. Termine und Infos gibt es unter www.museen.freiburg.de/kalender . *br*   Das Augustinermuseum ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr und freitags bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 8 Euro, ermäßigt 6 Euro. Unter 27 Jahren, mit Freiburg-Pass oder Museums-PASS-Musées ist er frei. Das Ticket gilt als Tageskarte für alle Häuser der Museen Freiburg.
Meldung vom 12.05.2025

Neue Sammlungspräsentation: Ab Dienstag, 13. Mai, zeigt das Museum für Neue Kunst Werke von Susi Juvan

Farben, Formen, Flächen, Linien: Die Werke von Susi Juvan sind vielschichtig und lebendig. Ab Dienstag, 13. Mai, zeigt das Museum für Neue Kunst acht Gemälde der Freiburger Künstlerin aus dem eigenen Bestand. Bis März 2026 sind die Arbeiten in einem Raum der ständigen Sammlung zu sehen. *br* Juvan, 1950 in Ebersbach geboren, studierte von 1972 bis 1978 bei Peter Dreher an der Außenstelle Freiburg der Kunstakademie Karlsruhe. Sie erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen für ihre Arbeit, darunter den Freiburger Reinhold-Schneider-Preis für Bildende Kunst 2016. *br*   Susi Juvan arbeitet mit Vorbildern – darunter gefundene oder gesammelte Motive, wie private Schnappschüsse, Zeitungsfotos oder klassizistische Porträtmalereien. Sie sprechen die Künstlerin an, lösen etwas in ihr aus und regen sie zum Malen an. *br*   Das Museum für Neue Kunst ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr und donnerstags von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 7 Euro, ermäßigt 5 Euro. Für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unter 27 Jahren sowie mit Museums-PASS-Musées ist der Eintritt frei. Mehr auf www.museen.freiburg.de/mnk
Meldung vom 20.03.2025

Das Dokumentationszentrum Nationalsozialismus in Freiburg ist eröffnet – Meilenstein für Erinnerungskultur und Demokratieförderung

Dreisprachige (Deutsch, Englisch, Französisch) Dauerausstellung: „Hinter den Fassaden. Freiburg im Nationalsozialismus“ *br* Freiburg investiert rund 14 Millionen Euro in das neue Dokumentationszentrum *br* Freier Eintritt bis März 2026 *br* OB Martin Horn: „Mit der Eröffnung des Dokumentationszentrums Nationalsozialismus setzen wir ein wichtiges politisches Zeichen: für Toleranz und Menschlichkeit und gegen das Vergessen. In Zeiten von Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Geschichtsverdrehung müssen wir uns für unsere Demokratie starkmachen. In Verbindung mit der Landeszentrale für politische Bildung schaffen wir hier eine einmalige Wohngemeinschaft für Demokratie“ *br* Es ist ein Meilenstein der modernen Erinnerungskultur und der Demokratieförderung in Freiburg: Das neue Dokumentationszentrum Nationalsozialismus (DZNS) wird heute eröffnet. 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs schafft die Stadt Freiburg mit einem neuen Erinnerungs- und Lernort einen dauerhaften Raum zur Auseinandersetzung mit der Geschichte der nationalsozialistischen Diktatur. In das direkt angrenzende Rotteckhaus zieht zeitgleich die Außenstelle Freiburg der Landeszentrale für politische Bildung (LpB) ein. *br* Ausstellung auf mehreren Etagen Schirmherrin des Dokumentationszentrums Nationalsozialismus ist Landtagspräsidentin Muhterem Aras. Im Fokus der Einrichtung am zentral gelegenen Rotteckring steht die NS-Zeit in Freiburg und der Region, mit Bezügen zu Frankreich und zur Schweiz. *br*  Die dreisprachige (Deutsch, Englisch, Französisch) Dauerausstellung „Hinter den Fassaden. Freiburg im Nationalsozialismus“ ist in den Räumen des früheren Verkehrsamts von 1936 untergebracht, zu denen auch ein ziviler Luftschutzkeller aus dem Zweiten Weltkrieg gehört. Das Haus steht unter Denkmalschutz, seine eigene Vergangenheit ist Teil der Präsentation. Auf drei Etagen leiten historische Objekte, Reproduktionen, interaktive Elemente und digitale Medien die Besuchenden in vier Zeiträumen chronologisch durch die Geschichte. Sie beziehen sich auf beispielhafte Biografien unterschiedlicher Akteur*innen, konkrete Orte oder Ereignisse und führen so das Geschehen anschaulich vor Augen. Einen roten Faden bilden kommentierende Stelen, die hervorheben, welche Möglichkeiten des Widerstands Einzelne oder Gruppen hatten. *br* Das Erdgeschoss widmet sich der „Stadtgesellschaft im Umbruch“, der Weimarer Republik und der Vorgeschichte des Nationalsozialismus von 1918 bis 1933. Im Luftschutzkeller öffnet sich der Blick hinter „Die Fassaden der ‚Volksgemeinschaft‘“ unter dem NS-Regime. Es folgt der Bereich „Zweiter Weltkrieg: Gewalt als Normalität“. Der letzte Zeitraum im Obergeschoss widmet sich den Auswirkungen des Nationalsozialismus und der Aufarbeitung von 1945 bis heute. *br*  Ein besonderer Ort der Erinnerung befindet sich im überdachten Innenhof. Der neu errichtete Gedenkraum ist allen Menschen aus Freiburg gewidmet, die im Nationalsozialismus verfolgt wurden. In der Mitte befindet sich ein kleiner Innenraum, an dessen Außenwänden alle bislang recherchierten Namen von Menschen stehen, die zwischen 1933 und 1945 ermordet wurden oder im Kontext ihrer Verfolgung starben. Von den aktuell 1048 Namen sind bisher 700 Biografien über die App der Museen abrufbar. Im Inneren sind private Fotografien der Verfolgten zu sehen. Dem Gedenken an die als jüdisch verfolgten Freiburger*innen und an die 1938 zerstörte Synagoge widmet sich ein Bereich mit ausgewählten Fundamentsteinen der Alten Synagoge in Bodenvitrinen. *br*  Neben einer Sonderausstellungsfläche und Seminarräumen ist auch die Gertrud-Luckner-Bibliothek Teil des DZNS. Die Museen Freiburg App bietet inklusive Touren und umfangreiche Inhalte zu Dauerausstellung und Gedenkraum. *br*  Investitionen in Millionenhöhe Die Stadt investiert viel, um das DZNS möglich zu machen. Hinter dem Projekt stehen viele Jahre der Planung und Konzeption. Zudem hat der Kauf des Gebäudes rund 6,8 Millionen Euro gekostet. Für Umbau und Sanierung sind 5,9 Millionen Euro geflossen, dazu 1,6 Millionen Euro für Einrichtung und Erstausstattung. Für den laufenden Betrieb sind rund 700.000 Euro jährlich vorgesehen. *br*  Der Besuch des Hauses mit Dauerausstellung und Gedenkraum ist ab morgen, 21. März, möglich. Das Dokumentationszentrum Nationalsozialismus, Rotteckring 14, ist eines von fünf Häusern im Verbund der Städtischen Museen Freiburg. Es ist dienstags von 10 bis 19 Uhr und mittwochs bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Bis März 2026 ist der Eintritt frei, um möglichst vielen Menschen den Zugang zu ermöglichen. Am Eröffnungswochenende vom 21. bis 23. März finden zahlreiche Veranstaltungen statt. Informationen zum DZNS, zum weiteren Programm und zu den Bildungsangeboten gibt es unter museen.freiburg.de/dzns. *br* Stimmen und Reaktionen „Mit der Eröffnung des Dokumentationszentrums Nationalsozialismus setzen wir ein wichtiges politisches Zeichen: für Toleranz und Menschlichkeit und gegen das Vergessen. Die Erinnerung an die schrecklichen Verbrechen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft droht heute zu verblassen. In Zeiten von Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Geschichtsverdrehung müssen wir uns für unsere Demokratie starkmachen. Es gilt, innovative Formate zu entwickeln, um unsere Demokratie aktiv zu schützen und zu stärken. Das DZNS ist nicht nur ein zentraler Ort der Erinnerung, sondern auch ein Ort, an dem für die Zukunft gelernt werden soll. In Verbindung mit der Landeszentrale für politische Bildung schaffen wir hier eine einmalige Wohngemeinschaft für Demokratie“, so Oberbürgermeister Martin Horn. *br*  „Als Schirmherrin des NS-Dokumentationszentrums Freiburg erfüllt es mich mit großer Freude, dass heute dank großer Beharrlichkeit und gemeinsamen Wirkens von Politik und Stadtgesellschaft das NS-Dokumentationszentrum Freiburg eröffnet wird. Freiburg kann sehr stolz sein. In Anbetracht der Tatsache, dass junge Menschen heutzutage immer weniger von der Shoa wissen, ist es eine großartige Leistung der Stadt Freiburg, mitten in der Stadt einen modernen Lern- und Gedenkort für das Dreiländereck einzurichten. Gemeinsam mit u. a. der Landeszentrale für politische Bildung als Partner können neue Wege des Erinnerns eingeschlagen werden, die Kraft und Inspiration geben, unsere Demokratie auch in Zukunft mit voller Überzeugung zu schätzen und zu schützen“, sagt Landtagspräsidentin Muhterem Aras. *br* Erster Bürgermeister Ulrich von Kirchbach: „Unser Dank gilt allen Beteiligten, die dieses ambitionierte Projekt begleitet und möglich gemacht haben. Dazu zählen die vielen engagierten Bürger*innen, die sich bereits seit vielen Jahren für die Einrichtung einer Mahn- und Gedenkstätte in Freiburg eingesetzt haben. Der Gemeinderat, der sich 2018 einstimmig für das Dokumentationszentrum ausgesprochen hat, die Kolleg*innen der Städtischen Museen Freiburg, die seit Beginn an der Konzeption und Realisierung gearbeitet haben und in jüngerer Zeit der neugegründete Förderverein, der mit seinen Spenden u. a. Veranstaltungen, den Gedenkraum, Sonderausstellungen und die Bildungsarbeit unterstützt.“ *br*  „Es handelte sich hier um eine verhältnismäßig kleine Baustelle, jedoch mit vielen Beteiligten, Themen, Herausforderungen und Überraschungen auf engstem Raum. Überraschungen wie die archäologischen Funde im Innenhof oder der Fund des Wandbildes im Februar 2023 machten ein Neudenken und Umplanen notwendig – ermöglichten aber am langen Ende bei den Raumzuschnitten oder im künftigen Betrieb auch Verbesserungen. Auch die Innenstadtlage machte die Baustelle zu einer Herausforderung. Es war eine sehr gute Koordination notwendig, um das Zusammenspiel der aktuell und zukünftig Nutzenden sowie der Handwerker in dem denkmalgeschützten Gebäudekomplex hinzubekommen. Wir sind sehr froh über die gelungene Punktlandung“, so Baubürgermeister Martin Haag.   *br*  „Über die Eröffnung unseres neuen, multifunktionalen Hauses, das sich der Aufarbeitung des Nationalsozialismus, dem Gedenken und Erinnern sowie der Forschung und Vermittlung widmet, freue ich mich ganz besonders. Innerhalb des Museumsverbundes nutzen wir zahlreiche Synergien und stellen vielfältige inhaltliche Bezüge her. Denn auch die Sammlungen von Augustinermuseum und Museum für Neue Kunst sind durch die NS-Zeit geprägt, etwa durch die Beschlagnahmungsaktion „Entartete Kunst“ oder Provenienzforschung zu verfolgungsbedingt entzogener Kunst oder Raubkunst. Die Geschichte des Nationalsozialismus in der Region Freiburg ist elementarer Bestandteil der Stadtgeschichte, die ab 2026 im Augustinermuseum präsentiert wird. Eine schmerzliche Lücke in der Erinnerungskultur ist nun gefüllt, allen Beteiligten gilt mein besonderer Dank“, so Jutta Götzmann, Leitende Direktorin der Städtischen Museen Freiburg. *br*  Michael Wehner, Leiter der LpB-Außenstelle: „Demokratie ist nicht selbstverständlich und Demokrat*innen fallen nicht vom Himmel. Dass wir dieses Leuchtturmprojekt der politischen Bildung in Freiburg realisieren dürfen, ist für das ganze Land Baden-Württemberg ein einmaliges und ganz besonderes Geschenk. An diesem Standort nun historisch-politische Bildungsangebote gemeinsam mit den Kolleg*innen des DZNS gemeinsam zu konzipieren, ist eine wertvolle Konstellation. Wir sind uns der Verantwortung in diesen turbulenten Zeiten bewusst und versprechen, unser Bestes zu tun, Demokratie in Südbaden zu organisieren und zu leben.“ *br* „Der Förderverein will das Dokumentationszentrum in der Stadt- und Zivilgesellschaft verankern. Eine Mitgliedschaft zeigt das Bekenntnis zum Haus am Rotteckring und zur demokratischen Gesellschaft. Zudem will der Förderverein die Einrichtung finanziell fördern und besondere Projekte unterstützen“, so Christoph Ebner, der Vorsitzende des Fördervereins Dokumentationszentrum.
Meldung vom 29.10.2024

Museum Natur und Mensch: Ergebnisse des Forschungsprojekts über den Kaiserlichen Marinekreuzer S.M.S. Cormoran

Mehr als 3000 Objekte aus Ozeanien lagern in der Ethnologischen Sammlung des Freiburger Museums Natur und Mensch – über ein Drittel ist während der deutschen Kolonialherrschaft in Ozeanien in die Sammlung gekommen. Etwa hundert von ihnen kamen mit einem Kreuzer der Kaiserlichen Marine: der S.M.S. Cormoran. Handelt es sich dabei um Raubkunst oder haben die Besatzungsmitglieder die Werke durch Handel in ihren Besitz gebracht? Diese Frage steht im Zentrum der Forschung zur S.M.S. Cormoran am Museum Natur und Mensch – jetzt gibt es erste Ergebnisse: Ein großer Teil der Objekte wurde allem Anschein nach als Reisesouvenirs erworben. Einige jedoch stammen möglicherweise aus einem Kriegseinsatz der Marine in Mikronesien und wurden in diesem Fall unrechtmäßig durch Besatzungsmitglieder angeeignet. *br* Das Forschungsprojekt „Die S.M.S. Cormoran, deutsche ‚Strafexpeditionen‘ in Ozeanien und die Ethnologische Sammlung des Museums Natur und Mensch. Zum Zusammenhang von Kolonialismus und dem Sammeln von Ethnographika“ läuft seit Januar und soll bis Jahresende abgeschlossen sein. Die finanziellen Mittel für das Projekt mit zwei Forschungsreisen nach Mikronesien stammen aus einer Förderung durch das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste (DZK). Das Forschungsprojekt ist mit dem Ziel angetreten, Erwerbsumstände, Herkunft und Bedeutung der Objekte zu klären. Gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern aus den Herkunftsgesellschaften widmen sich die Freiburger Forscherinnen und Forscher auch der Frage nach einem Zusammenhang mit den ‚Strafexpeditionen‘ der S.M.S. Cormoran. Im Fokus stehen die Sammler Paul Werber und Walther Brandt, beide Besatzungsmitglieder der S.M.S. Cormoran, die einen biografischen Bezug zur Stadt Freiburg haben. Über sie gelangten viele Ethnographika ins Museum. Darüber hinaus leistet das Projekt Grundlagen- und Kontextforschung zu den Reisen des Marineschiffes, der Durchführung von sogenannten ‚Strafexpeditionen‘ und anderen militärischen Aktionen. *br* Alle Objekte wurden – sofern möglich – erfasst, auf ihre Herkunft untersucht, dokumentiert und digitalisiert. Dabei zeigte sich, dass die Sammlung von Walther Brandt in keiner Verbindung zu militärischen ‚Strafexpeditionen‘ steht. Bei den untersuchten Objekten handelt es sich zum Großteil um klassische Reisesouvenirs. Einige Ethnographika von Paul Werber hingegen stammen aus Pohnpei, Mikronesien, wo er an einem Kriegseinsatz der Marine gegen einen antikolonialen Aufstand in führender Rolle beteiligt war. Ein Unrechtskontext ist nicht auszuschließen. *br* Ein wichtiger Bestandteil des Projekts waren zwei Forschungsreisen nach Pohnpei und auf die Insel Guam. Ziel war es, den Austausch mit Nachfahren von Menschen zu suchen, die von der deutschen Kolonialherrschaft und der Strafexpedition der S.M.S. Cormoran betroffen waren. Zum einen wurde dieser Teil der Geschichte in Ozeanien bislang nur wenig erforscht, zum anderen konnte so die historische Verbindung Freiburgs zu den deutschen Kolonien konkret herausgearbeitet werden. Auf beiden Reisen im Herbst 2023 und im Frühjahr 2024 wurden die wichtigsten historischen Orte des Kolonialkrieges (1910–1911) dokumentiert, darunter auch ein Massengrab hingerichteter antikolonialer Rebellen sowie deutsche Kriegsgräber und Denkmäler. Es wurde ermittelt, wie aus heutiger Sicht an den damaligen Aufstand erinnert wird. *br* Das Projekt läuft noch bis Jahresende. Bis dahin sollen alle Daten zusammengeführt und in die Museumsdatenbank ‚imdas pro‘ übertragen werden.

Jahresberichte