Augustinermuseum – Höhepunkte der Kunst vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert

Moderne Architektur eröffnet in einer ehemaligen Klosterkirche neue Perspektiven auf Meisterwerke vom Mittelalter bis zum Barock. Balkone, Galerien und Stege, Nischen und Fenster machen den Besuch im Augustinermuseum zum Erlebnis. Hier treffen steinerne Originalfiguren und Glasfenster des Freiburger Münsters auf Holzskulpturen und Gemälde. Die Galerie im Dachstuhl präsentiert Künstler*innen des 19. Jahrhunderts.

Zum Augustinermuseum gehört das Haus der Graphischen Sammlung mit einem Raum für Kabinettausstellungen, in dem regelmäßig wechselnde Sonderausstellungen stattfinden. Diese bieten spannende Einblicke in verschiedene Epochen und Aspekte der Kunst- und Kulturgeschichte. Aktuell ist das Haus der Graphischen Sammlung geschlossen. 

Seit Frühjahr 2025 hat das Dokumentationszentrum Nationalsozialismus als Außenstelle am Rotteckring eröffnet und Anfang 2026 ziehen Stadt- und Kulturgeschichte ins Konventgebäude des ehemaligen Augustinerklosters ein.

Blick Richtung Decke der Skulpturenhalle des Augustinermuseums mit großen Sandsteinfiguren aus dem Freiburger Münster.
Foto: Thomas Eicken
Eine Person betrachtet eine Ölbergszene, die aus fast lebensgroßen Holzskulpturen besteht.
Foto: Marc Doradzillo
Zwei Personen betrachten eine kleine Schnitzarbeit, die den Sündenfall zeigt.
Foto: Marc Doradzillo
Zwei Personen betrachten Landschaftsgemälde in einem Galerieraum.
Foto: Patrick Seeger

24. Mai – 30. November 2025

Licht und Landschaft. Impressionisten in der Normandie

Augustinermuseum

Foto: Patrick Seeger

Schroffe Felsen oder lange Sandstrände, mal ruhige, mal aufgewühlte See, blauer Himmel oder hohe Wolkenberge: Mehr als siebzig Werke – etwa von Jean-Gustave Courbet, Baptiste Camille Corot und Claude Monet – zeigen die Bedeutung der Normandie für den Impressionismus. Wer hier unter freiem Himmel malt, muss zügig arbeiten, denn das Wetter wechselt schnell. So entstehen flüchtige, atmosphärische Momentaufnahmen, die die Stilrichtung prägen. Die Ausstellung basiert auf der Sammlung „Peindre en Normandie“, die in den 1990er Jahren in Caen gegründet wurde.

Dachgeschoss

Ins Licht gerückt: Künstlerinnen im 19. Jahrhundert

Foto: Patrick Seeger

Die aktuelle Schau unter dem Titel "Ins Licht gerückt: Künstlerinnen im 19. Jahrhundert" zeigt unter anderem Gemälde von Alexandra Berckholtz (1821–1899), Ida Maier (1821–1904), Marie Dürr-Grossmann (1852–1889) und Frieda Roman (1859–1918) – allesamt Frauen, die trotz ihres künstlerischen Talents im Schatten ihrer männlichen Kollegen standen. Viele der ausgestellten Werke werden zum ersten Mal der Öffentlichkeit gezeigt. Ihre Gemälde spiegeln eine Zeit, in der Frauen durch soziale und strukturelle Hindernisse am Fortschritt gehindert wurden. Der Zugang zu Kunstakademien war stark eingeschränkt und nur wenigen Frauen gelang es, ihre Arbeiten in renommierten Ausstellungen zu zeigen. Trotz dieser Hürden schufen sie beeindruckende Werke und fanden kreative Wege, sich zu behaupten. Künstlerinnen sind in Ausstellungen und musealen Sammlungen oft unterrepräsentiert – auch im Augustinermuseum stammen weniger als 15 Prozent der Werke aus dieser Zeit von Frauen.

Die Gemäldegalerie im historischen Dachstuhl besticht durch ihre einzigartige Atmosphäre: die architektonische Gestaltung ermöglicht den Blick in das barocke Gebälk, an den rot leuchtenden Wänden werden in wechselnden Präsentationen Gemälde von Künstler*innen des 19. Jahrhunderts gezeigt, darunter Anselm Feuerbach, Wilhelm Hasemann, Ida Maier oder Franz Xaver Winterhalter. Die Vielfalt der Werke reicht von den beliebten und schon vielfach präsentierten Bildern des Schwarzwalds über Landschafts- und Genredarstellungen bis hin zu fürstlichen Porträts der High Society des 19. Jahrhunderts.

Eine Person steht vor einer Skulptur der Mutter-Kind-Gruppe und benutzt die Augustinermuseum-App auf dem Smartphone.
Foto: Marc Doradzillo

Kostenfreie App für das Augustinermuseum

Augustinermuseum-App: interaktiv, informativ, inklusiv

Auf Entdeckungstour durch das Augustinermuseum!
Hintergrundinfos, Filme, Audios und Spiele: Die kostenfreie App führt interaktiv durchs Museum. Je nach eigenen Interessen und verfügbarer Zeit gibt es passende Touren. Kinder folgen eigenen Audio-Touren und erleben die Kunst spielerisch.

Hier geht es zum kostenlosen Download für Android und iOS.

Museumsshop

Drei Personen betrachten Artikel im Museumsshop.
Foto: Marc Doradzillo

Der Shop des Augustinermuseums in der Salzstraße bietet eine große Auswahl von Ausstellungskatalogen sowie Postkarten, Postern und Plakaten. Sitznischen in Fensternähe laden zum Schmökern ein.

Außerdem sind Souvenirs mit Bezug zum Augustinermuseum erhältlich, darunter Stoffbeutel, Stifte, Notizblöcke, CDs, Untersetzer, Tassen, Schlüsselanhänger und Coffee-to-go-Becher aus Porzellan. Bei Sonderausstellungen erweitert der Museumsshop die Angebotspalette mit thematisch passenden und originellen Produkten. Ein perfekter Ort, um ein Andenken an den Besuch im Augustinermuseum mitzunehmen und sich ein Stück der einzigartigen Sammlung nach Hause zu holen.

Adresse und Öffnungszeiten

Salzstraße 34
79098 Freiburg im Breisgau
+49 761 201-2550

Dienstag–Sonntag, 10–17 Uhr
Freitag, 10–19 Uhr

Mehrere Regalreihen sind mit Büchern gefüllt.
Foto: Städtische Museen Freiburg

Bibliothek

Bibliothek

Die Spezialbibliothek des Augustinermuseums und des Museums für Neue Kunst zu Kunst- und Kulturgeschichte vom Mittelalter bis in die Gegenwart ist öffentlich zugänglich.
Der Gesamtbestand umfasst über 70.000 Titel, die eine umfassende Ressource für alle darstellen, die sich für Kunst, Geschichte und Kultur im Breisgau interessieren. Ein Sammlungsschwerpunkt sind nationale und internationale Ausstellungs- und Museumskataloge, die über Schriftentausch erworben werden. Hinzu kommen Künstler*innenmonographien und Literatur zur kunstwissenschaftlichen Methodik.

Öffnungszeiten und Kontakt

Mittwoch: 9–12 Uhr und nach Vereinbarung

Gerberau 15
79098 Freiburg

Ansprechpartnerin:
Dr. Antonia Ingelfinger
+49 761 201-2525
bibliothek-aug@freiburg.de

Nutzungsbedingungen

Die Präsenzbibliothek ist öffentlich zugänglich. Es werden keine Nutzungsgebühren und kein Eintritt erhoben. Der Bestand steht in systematischer Aufstellung frei zugänglich im Lesesaal bereit. Eine Ausleihe ist nicht möglich.

Ausbildung

Die Einrichtung bildet zur/zum Fachangestellten für Medien-und Informationsdienste (FAMI) / Bibliothek aus.

LeseLounge am
21. November 2025

Die nationalsozialistische Wirtschaft und Gesellschaft profitierten massiv von der Zwangsarbeit verschleppter Menschen aus den von Deutschland besetzten Gebieten. Millionen Kriegsgefangene und Zivilist*innen mussten im Reichsgebiet unter menschenunwürdigen Bedingungen schwere körperliche Arbeit verrichten und hielten so die industrielle und landwirtschaftliche Produktion während des Zweiten Weltkrieges am Laufen. Vor allem die „Ostarbeiter“ und Zwangsarbeiter*innen aus Polen und Osteuropa wurden aufgrund der nationalsozialistischen Ideologie rassistisch diskriminiert und entsprechend behandelt.
Elsbeth Schneider erzählt in ihrem Roman das prekäre Leben zweier polnischer Zwangsarbeiter auf einem Bauernhof in Süddeutschland, die Geschichte einer Zwangsgemeinschaft in all ihrer Widersprüchlichkeit. Eindringlich bringt sie die allgegenwärtige Bedrohung, starke Gefühle, aber auch Zwischentöne zum Ausdruck.
Caroline Klemm vom Dokumentationszentrum Nationalsozialismus wird die fiktive Geschichte in den Freiburger Kontext einordnen und Bezüge zur Biografie des aus Polen nach Freiburg verschleppten Zwangsarbeiters Josef Bednarz herstellen.
 
Lesung mit historischer Einordnung im Dachgeschoss des Augustinermuseums am Freitag, den 21. November 2025 um 17.30 bis 19 Uhr. Kosten: 10 €, ermäßigt 8 €

Dokumentationszentrum Nationalsozialismus

Seit 2025 hat das Dokumentationszentrum Nationalsozialismus als Außenstelle des Augustinermuseums eröffnet. Hier wird die Geschichte des Nationalsozialismus in Freiburg und der Region dokumentiert und aufgearbeitet.

Eine Simulation zeigt, wie der Gedenkraum des Dokumentationszentrums Nationalsozialismus künftig aussehen soll. In der Mitte des Raums steht ein großer Kubus.
Foto: Patrick Seeger