14. Dezember 2024 – 30. März 2025

Hans Thoma – Zwischen Poesie und Wirklichkeit

Augustinermuseum

Foto: Patrick Seeger

100 Jahre nach seinem Tod widmet das Augustinermuseum Hans Thoma eine große Werkschau. Im Fokus steht dabei sein grafisches Werk, ergänzt durch Gemälde und kunsthandwerkliche Objekte. Neben den berühmten ikonischen Schwarzwaldlandschaften und Genrebildern des Realisten überraschen unbekanntere Werke, die deutliche Einflüsse von Jugendstil und Symbolismus zeigen, sowie eindrucksvolle Porträts. Auch Thomas Nähe zu völkischen Themen wird zur Diskussion gestellt.

Vorschau

Entwurf: Fridolin Leiber, Das Stufenalter der Frau (Bilderbogen), um 1900, Foto: Axel Killian

26. April – 17. August 2025

Alter! Grafik aus fünf Jahrhunderten

Haus der Graphischen Sammlung

Weise, gütig und erfahren oder gebrechlich, starrsinnig und unattraktiv – von alten Menschen existieren sehr unterschiedliche Vorstellungen, auch in der Kunst. Wie kommt es zu so gegensätzlichen Assoziationen? Wer oder was gilt als alt und warum? Alter(n) ist relativ. Der kulturelle Hintergrund, das Geschlecht und der soziale Status spielen eine Rolle. Die Ausstellung zeigt Grafiken von der Frühen Neuzeit bis ins 20. Jahrhundert, darunter Albrecht Dürer, Hans Baldung Grien, Käthe Kollwitz und Pablo Picasso.

Auguste Bonheur, Arromanches, um 1862, Collection Peindre en Normandie, depot, Ville de Deauville, Les Franciscaines, Copyright: Region Normandie/Inventaire general/Patrick Merret

24. Mai – 30. November 2025

Licht und Landschaft. Impressionisten in der Normandie

Augustinermuseum

Schroffe Felsen oder lange Sandstrände, mal ruhige, mal aufgewühlte See, blauer Himmel oder hohe Wolkenberge: Mehr als siebzig Werke – etwa von Jean-Gustave Courbet, Baptiste Camille Corot und Claude Monet – zeigen die Bedeutung der Normandie für den Impressionismus. Wer hier unter freiem Himmel malt, muss zügig arbeiten, denn das Wetter wechselt schnell. So entstehen flüchtige, atmosphärische Momentaufnahmen, die die Stilrichtung prägen. Die Ausstellung basiert auf der gleichnamigen Sammlung „Peindre en Normandie“, die in den 1990er Jahren in Caen gegründet wurde.

Rückschau

Jahresfilter

8. November 2024 – 2. März 2025

Liebe und Verrat – Der Expressionist Fritz Ascher aus New Yorker Privatsammlungen

Haus der Graphischen Sammlung

Geprägt von den Schrecken des Ersten Weltkriegs und den revolutionären Unruhen wandte sich der Expressionist Fritz Ascher (1893–1970) christlich-spirituellen Themen zu, die er radikal neu interpretierte. In intimen Zeichnungen befasste er sich seit 1916 mit dem Thema Liebe und Verrat. Während der Verfolgung durch den Nationalsozialismus schuf er eindrucksvolle Gedichte, die als seine „ungemalten Bilder“ gelten. Sie ergänzen in tiefer Emotionalität frühe Kohle-, Grafit- und Tuschezeichnungen sowie farbintensive Gouachen.

Eine Ausstellung von Augustinermuseum und Museum für Neue Kunst.

In Kooperation mit der Fritz Ascher Society for Persecuted, Ostracized and Banned Art, New York

22. Juni – 29. September 2024

Giovanni Battista Piranesi: Vedute di Roma

Haus der Graphischen Sammlung

Die berühmten Rom-Ansichten von Giovanni Battista Piranesi zeigen historische Bauten von der Antike bis zum Barock, die oft bis heute das Gesicht der Stadt prägen. Eindrucksvoll in Szene gesetzt, vermitteln die Monumente viel von der besonderen Aura der ewigen Stadt. Das quirlige Leben auf den Straßen fangen unzählige Staffagefiguren ein.

18. Mai – 3. November 2024

Bellissimo! Italienische Malerei von der Gotik bis zur Renaissance aus dem Lindenau-Museum Altenburg

Augustinermuseum

Prächtige Goldgründe und leuchtende Farben, elegante Linienführung und raffinierte künstlerische Techniken – so begeistern kostbare italienischen Malereien von Fra Angelico, Guido da Siena oder Sandro Botticelli. Sie entstanden in bekannten Kunstzentren wie Florenz oder Siena. Die Ausstellung zeigt die Bilderwelt der Kirchen und der privaten Andacht, bietet aber auch Einblicke in die Kunst an herrschaftlichen Höfen. Anlässlich der Sanierung des Lindenau-Museums Altenburg ist seine herausragende Sammlung italienischer  Gemälde des 13. bis frühen 16. Jahrhunderts zu Gast in Freiburg.

22. Juli 2023 – 24. März 2024

Wilhelm Hasemann und die Erfindung des Schwarzwalds

Augustinermuseum

Mit den Gemälden, Illustrationen und Postkarten von Wilhelm Hasemann (1850–1913) eroberte der Bollenhut die Welt und prägt das Bild des Schwarzwalds bis heute. Bei dem gebürtigen Sachsen war die Begeisterung für die Region und ihre Menschen so groß, dass er sich in Gutach niederließ und eine Malerkolonie gründete. Der Künstler nutzte Fotos als Vorlagen und fertigte unzählige Skizzen an. Aus diesem reichen Motivfundus schuf er immer neue Kompositionen: aufwändig verzierte Trachten tauchen in vielen Bildern auf und auch stattliche Höfe, Interieurs oder besonders idyllische Landstriche kehren immer wieder. Der Blick über Hasemanns Schulter verrät viel über Projektionen und Inszenierungen.
Dabei offenbaren sich erstaunliche Parallelen zu den heutigen sozialen Medien mit Filterfunktionen, Optimierungswahn und der Jagd nach dem perfekten Bild für jede Menge Likes.

24. Juni – 17. September 2023

Verwandlung der Welt – Meisterblätter von Hendrick Goltzius

Haus der Graphischen Sammlung

Der niederländische Kupferstecher und Maler Hendrick Goltzius (1558–1617) begeistert damals wie heute durch handwerkliche Virtuosität und kreative Bilderfindungen. Im Repertoire hatte er antike Mythologien, christliche Themen und moralisierende Allegorien. Seine Helden, Göttinnen und Himmelsstürmer huldigen dem menschlichen Körper und strahlen große Dynamik aus.
In Kooperation mit der Kunstsammlung der Georg-August-Universität Göttingen.

Ein Album zur Ausstellung gibt es in unserer Online-Sammlung.

23. Juli – 16. Oktober 2022

Typisch?! Freiburg und die Region in Fotos von Willy Pragher

Haus der Graphischen Sammlung

Am Münsterplatz gibt’s heiße Würste für 70 Pfennig, Studierende protestieren auf der Kaiser-Joseph-Straße, eine Schafherde grast vor der Stadthalle und der Schauinsland wird zur Autorennstrecke. Willy Praghers Schwarz-Weiß- und frühe Farbfotografien erzählen vom Leben der Nachkriegszeit bis in die 1980er Jahre. Der in Berlin geborene Pressefotograf machte Freiburg zu seiner Wahlheimat. Seine Bilder von Stadt und Region sind historisch aufschlussreich und überaus unterhaltsam.
In Kooperation mit dem Landesarchiv Baden-Württemberg, Abteilung Staatsarchiv Freiburg.

25. Juni 2022 – 11. Juni 2023

Freiburg und Kolonialismus: Gestern? heute!

Augustinermuseum

Was hat Freiburg, was haben wir mit dem deutschen Kolonialismus zu tun? Noch immer profitieren wir ökonomisch, politisch und kulturell von den Strukturen der Unterdrückung und Ausbeutung, die vor 1919 geschaffen wurden. Damals waren Menschen aller Bevölkerungsschichten von der Rassenideologie überzeugt. Ein Gefühl geistiger und kultureller Überlegenheit gegenüber anderen, insbesondere nichteuropäischen Menschen war weit verbreitet. Und heute? Welche Vorurteile und Verhaltensmuster wurden – unbewusst oder sogar bewusst – über Generationen hinweg weitergegeben? Wie äußern sie sich in unserem Alltag? Die Ausstellung arbeitet Freiburgs koloniale Verflechtungen auf und regt dazu an, das eigene Handeln zu hinterfragen.

Entdecken Sie weiterführende Informationen rund um die Ausstellung in unserer Online-Sammlung.

27. November 2021 – 3. April 2022

Johann Baptist Kirner. Erzähltes Leben

Augustinermuseum

Welche Zukunft prophezeit die Kartenlegerin wohl ihrer Kundschaft? Wer gewinnt bei der Preisverleihung des Landwirtschaftlichen Vereins? Werden die Gebete der Bauernfamilie erhört und wird der Großherzog bei der Jagd erfolgreich sein? Die Gemälde von Johann Baptist Kirner (1806–1866) sind so lebendig, dass man das Lachen der spielenden Kinder, das Weinen des Hirten und das Klirren der Gläser förmlich zu hören scheint.
Sie erzählen vom Alltag im Schwarzwald und in Italien. Seine Karikaturen zeigen Künstlerkollegen in München, Karlsruhe und Rom. Die Ausstellung ist die erste umfassende Werkschau des einst berühmten badischen Hofmalers aus Furtwangen, der zu Unrecht in Vergessenheit geriet.

Klicken Sie sich im Album unserer Online-Sammlung durch Kirners Werke.

30. Oktober 2021 – 30. Januar 2022

Johann Baptist Kirner. Der Blick des Zeichners

Haus der Graphischen Sammlung

Meist spielt er sich ganz im Verborgenen ab, der kreative Prozess von der ersten Ideenskizze über Detailstudien bis zum fertig komponierten und fein ausgearbeiteten Kunstwerk. Doch das Haus der Graphischen Sammlung erlaubt nun einen ungewöhnlichen Blick in das Labor des virtuosen Zeichners Johann Baptist Kirner.
Bleistift, Kreide, Aquarellpinsel oder Feder – gekonnt nutzt der Künstler unterschiedliche Techniken. Eine großzügige Schenkung aus Familienbesitz bildet den Kern der Kabinettausstellung.

1. Mai – 26. September 2021

Spuk! Die Fotografien von Leif Geiges

Haus der Graphischen Sammlung

Schlurfende Schritte auf dem Dachboden, ein Teppich wird zur Schlange, Brötchen fliegen wie Schwalben durch die Luft... Es spukt! Oder war alles nur Einbildung? Vielleicht Täuschung oder gar Betrug? Phänomene, die gegen den gesunden Menschenverstand verstoßen, werden oft tabuisiert. Dennoch üben sie eine unwiderstehliche Faszination aus. In Freiburg werden sie seit den 1950er Jahren sogar wissenschaftlich dokumentiert und untersucht.
Der Fotograf und Bildjournalist Leif Geiges (1915–1990) arbeitete über viele Jahre mit dem Parapsychologen Professor Hans Bender (1907–1991) zusammen, der an der Freiburger Universität lehrte. Er begleitete ihn zu Spukuntersuchungen, bei denen die geschilderten Vorkommnisse nachgestellt und fotografiert wurden. Außerdem illustrierte er weitere Forschungsfelder wie magische Praktiken, beispielsweise das Gläserrücken, und dokumentierte Experimente zur außersinnlichen Wahrnehmung im von Bender gegründeten Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V.

Die Ausstellung präsentiert zum ersten Mal umfassend das beeindruckende Bildmaterial, das zu seiner Entstehungszeit auszugsweise in Magazinen erschien. Sie gibt einzigartige Einblicke in ein wissenschaftliches und gesellschaftliches Spannungsfeld der Nachkriegszeit.

13. März – 13. Juni 2021

buochmeisterinne – Handschriften und Frühdrucke aus dem Freiburger Dominikanerinnenkloster Adelhausen

Museum für Stadtgeschichte im Haus der Graphischen Sammlung

"buochmeisterin", so nannte man im Mittelalter jene Schwester, die im Frauenkloster für Anschaffung, Aufbewahrung und Ausleihe der Bücher zuständig war. Auch in den Dominikanerinnenklöstern Freiburgs, deren vornehmstes der im 13. Jahrhundert gegründete Konvent von Adelhausen war, spielten Bücher eine zentrale Rolle im Leben der Frauengemeinschaften. Sei es im Bereich von Erziehung, religiöser Bildung und Liturgie, aber auch im Kontext von Wirtschaft und Verwaltung. Ob von Amts wegen als Bibliothekarin oder Tischleserin, in der Chorgemeinschaft als Sängerinnen oder in der persönlichen Andacht: Die mittelalterlichen Frauen im Kloster waren auf vielfältige Weise alle buochmeisterinne.

Welche Arten von Büchern in Adelhausen und den befreundeten Dominikanerinnenklöstern im Mittelalter vorhanden waren und wer ihre Anschaffung und Benützung im Frauenkonvent organisierte, beleuchtet die aus universitären Lehrveranstaltungen hervorgegangene Ausstellung im Wentzingerhaus mit Exponaten aus dem Besitz der Stadt und der Adelhausenstiftung sowie Leihgaben aus Museen und Bibliotheken.

Gezeigt werden Handschriften und Drucke aus dem Besitz der Freiburger Dominikanerinnen, insbesondere des Adelhauser Altklosters, von denen einige für die Dauer der Ausstellung zum ersten Mal wieder an ihren ursprünglichen mittelalterlichen Ort zurückkehren. Die Konzeption der Ausstellung und die Auswahl der Exponate erfolgt durch das Deutsche Seminar, Abteilung Germanistische Mediävistik, der Albert-Ludwigs-Universität. Die Ausstellung wird maßgeblich gefördert durch die Adelhausenstiftung. Weitere Projektpartner sind die Universitätsbibliothek Freiburg und der Lehrstuhl für Germanistische Mediävistik an der Universität Oxford (Prof. Dr. Henrike Lähnemann). Die Ausstellung ist ein Beitrag zum Stadtjubiläum 2020/2021.

28. November 2020 – 19. September 2021

Der Schatz der Mönche – Leben und Forschen im Kloster St. Blasien

Augustinermuseum

Spitzenwerke der Kunst und Meilensteine früher Wissenschaften: In seiner fast tausendjährigen Geschichte entwickelte sich das Benediktinerkloster St. Blasien im Südschwarzwald zu einer international bedeutenden Stätte der Forschung und baute einen herausragenden Kunstbestand auf.
Bei seiner Auflösung 1806 zogen die Mönche nach Österreich und brachten ihr Hab und Gut im Stift St. Paul im Lavanttal in Unterkärnten in Sicherheit. Nun kehrt die weltberühmte Sammlung in ihre Heimatregion zurück: mittelalterliche Goldschmiedearbeiten, Buchmalereien, seltene Textilien und Elfenbeinwerke, barocke Glanzstücke, Gemälde und Skulpturen.
Die größte Blüte erlebte St. Blasien in der Ära des Fürstabts Martin Gerbert (1720–1793), der über viele Grenzen hinweg vernetzt war. Anlässlich seines 300. Geburtstags zeigt die Ausstellung das klösterliche Leben nach der Regel des heiligen Benedikt und den großen Schatz an Wissen und Kunst, der daraus hervorging. Sie ist eine Kooperation von Augustinermuseum und Erzdiözese Freiburg mit dem Museum im Benediktinerstift St. Paul und wird gefördert von der Erzbischof Hermann Stiftung.

31. Oktober 2020 – 31. Januar 2021 / verlängert bis 21. März 2021

Verwandlung der Welt – Meisterblätter von Hendrick Goltzius

Haus der Graphischen Sammlung

Der niederländische Kupferstecher und Maler Hendrick Goltzius (1558–1617) war der erste Meta-Künstler der Grafik. Damals wie heute begeistern seine handwerkliche Virtuosität und seine kreativen Bilderfindungen. Er ahmte verschiedene Stichtechniken und Stile nach und übertraf sie kommentierend. Anders als seine Zeitgenossen entwarf, stach und verlegte das Allround-Talent selbst. Seine Helden, Göttinnen und Himmelsstürmer huldigen dem menschlichen Körper und strahlen große Dynamik aus. Antike Mythologien und christliche Themen gehörten ebenso in sein Repertoire wie moralisierende Allegorien.
Aufgrund der Corona-Pandemie war das Haus der Graphischen Sammlung zwischen 15.11.2020 und 5.3.2021 geschlossen. Die Ausstellung war deshalb nur eingeschränkt zu sehen.
 
Die Ausstellung ist in Kooperation mit der Kunstsammlung der Georg-August-Universität Göttingen entstanden. Sie zeigt ausgewählte Arbeiten aus Goltzius‘ Œuvre, vom verlegerischen Erstlingswerk bis hin zu seinem letzten druckgrafischen Motiv.

21. März – 27. September 2020

Gottlieb Theodor Hase – Freiburgs erster Fotograf

Haus der Graphischen Sammlung

Heute fotografieren wir alle – die Handykamera ist immer griffbereit. Doch wie war das im 19. Jahrhundert? Als Gottlieb Theodor Hase (1818–1888) begann, mit dem Fotoapparat zu arbeiten, war das Medium noch neu und nicht alle waren von dieser technischen Errungenschaft begeistert. Dennoch gelang es Hase, sich als erster Profifotograf in Freiburg zu etablieren. Der gebürtige Erfurter brachte es sogar zum badischen Hoffotografen.
Erst nach einigen Jahren als erfolgreicher Wanderfotograf, in denen Hase dem betuchten Bürgertum auch seine Dienste als Maler anbot, ließ er sich in Freiburg nieder. Er widmete sich – anders als die meisten Zeitgenossen – nicht nur der lukrativen Porträtfotografie, sondern hielt Architektur, Alltagsszenen und Landschaften auf Glasplatte und Papier fest. Seine Arbeiten sind wichtige Zeugnisse der Vergangenheit und laden zu einer Zeitreise ein.

30. November 2019 – 19. April 2020

Geheimnisse der Bilder. Die Gemälde Hans Baldung Griens

Augustinermuseum

Hans Baldung Grien (1484/85–1545) zählt zu den herausragenden Künstlern der Renaissance. Eines seiner Hauptwerke ist der Hochaltar des Freiburger Münsters, weitere bedeutende Arbeiten beherbergt das Augustinermuseum.

Für die Große Landesausstellung „Hans Baldung Grien – heilig | unheilig“ gehen die Originale auf Reise: Vom 30. November bis zum 8. März sind sie in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe zu sehen. Das Augustinermuseum gewährt derweil mit einer Kabinettausstellung einen Blick hinter die Kulissen und lüftet die Geheimnisse der Bilder. In Kooperation mit der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart wurden die Werke im Vorfeld kunsttechnologisch untersucht.
Was wissen wir über den pfeilschwingenden „Amor“ oder die ahnungsvoll blickende „Muttergottes mit dem schlafenden Kind"? Welche Materialien und Techniken hat Baldung genutzt? Und wie funktionieren die hochmodernen Analyseverfahren? Besucher_innen sind zur Spurensuche eingeladen.

4. Mai – 1. September 2019

Blauer Himmel über Baden. Ortsansichten des 19. Jahrhunderts von Johann Martin Morat

Haus der Graphischen Sammlung

Ortsansichten des 19. Jahrhunderts von Johann Martin Morat: In zarten und doch leuchtend klaren Farben hat Johann Martin Morat Eindrücke seiner badischen Heimat eingefangen: Er war vom Schwarzwald über den Hochrhein bis ins Breisgau und ins Markgräfler Land unterwegs, aber auch am Bodensee und in der angrenzenden Schweiz.
Seine detailreichen Gouachen und aquarellierten Bleistiftzeichnungen geben Auskunft über die Bau- und Kulturgeschichte der Region. Mutter mit Kind, Zeichner, Jäger, oder Spaziergänger mit Fernrohr – kleine Figuren beleben Morats Werke und laden die Betrachter_innen ein, die Aussicht mit ihnen zu genießen.
Ab den 1820er Jahren  waren im noch jungen Großherzogtum realistische Orts- und Landschaftsdarstellungen zunehmend populär. Nicht nur im Adel, sondern auch im aufstrebenden Bürgertum wuchs das Interesse an Geschichte und Lage des eigenen Wohnorts und man umgab sich zu Hause gerne mit entsprechenden Bildern. Morat war ein Meister dieser Gattung: Um die 90 Ortschaften, darunter auch Burgen, Klöster und Höfe, hat der „Merian Südbadens“ gezeichnet und koloriert. In romantischer Kulisse kommen seine sachlich naiven Gebäude besonders zur Geltung. Strahlendes Licht, das die Architektur gestochen scharf hervortreten lässt, und ein immer blauer Himmel prägen Morats Arbeiten und verleihen ihnen eine mediterrane Atmosphäre.

19. April – 6. Oktober 2019

Schwarzwald-Geschichten. #blackforeststories

Augustinermuseum

Dunkle Wälder, urige Höfe, Bollenhut und Kirschtorte: Kaum eine deutsche Kulturlandschaft ist mit so vielen Klischees behaftet wie der Schwarzwald. Bis heute ist er Sehnsuchtsort und beliebtes Urlaubsziel. Aber wie entstand dieser Mythos? Was ist dran an den Geschichten und Märchen, die sich um die Region ranken? Das Augustinermuseum lässt Bilder erzählen.

Im 19. und frühen 20. Jahrhundert sind Künstler wie Emil Lugo, Hans Thoma, Wilhelm Hasemann und Curt Liebich fasziniert von der Landschaft, den Menschen und ihren Traditionen. Sie bringen saftig grüne Sommerwiesen und tief verschneite Tannenwälder auf ihre Leinwände, fangen die Stimmung  stürmischer Herbstabende und sonniger Frühlingsmorgen mit dem Pinsel ein. Und natürlich diese Schwarzwälder: Ob Hirtenbub mit Kühen oder Mädchen mit Gänsen, ein Brautzug zur Kirche oder ein junger Mann bei der Kartenlegerin, die Arbeit in der Uhrmacherwerkstatt oder Kaffeeklatsch in der guten Stube – Genreszenen lassen uns teilhaben am Leben vergangener Zeiten. Glaube und Aberglaube, Landwirtschaft und innovative Handwerkskunst, Abgeschiedenheit und Aufbruch zum Welthandel: Es entsteht ein vielschichtiges Bild, das weit über die Klischees hinausgeht.

Und heute? Welchen Anteil haben die sozialen Medien an der modernen Fortschreibung des Mythos Schwarzwald?  Eine Instagram Wall schlägt die Brücke vom analogen Kulturerbe in die digitale Gegenwart. Unter dem Hashtag #blackforeststories können Besucher_innen ihre eigenen Schwarzwald-Fotos posten – und sie damit zum Teil der Ausstellung werden lassen.