Expressionist Scherer – direkter, roher, emotionaler

Museum für Neue Kunst

28. September 2019 – 15. März 2020

Akte in freier Natur, zerklüftete Bergwelt, Porträts von Freundinnen und Freunden oder literarische Gestalten wie Dostojewskis berühmter Raskolnikow: In seinem kurzen Leben schafft Hermann Scherer (1893–1927) ein eindrucksvolles Werk. Heute gilt der gebürtige Badener als einer der wichtigsten Expressionisten in der Schweiz.

Inspiriert durch die Bilder Edvard Munchs, vor allem aber in der Zusammenarbeit mit Ernst Ludwig Kirchner, entwickelt Scherer eine expressive Formensprache und malt in starken, leuchtenden Farben. Es geht um Sehnsüchte und innere Konflikte, Liebe und Leidenschaft, Angst und Einsamkeit.

Nach dem Vorbild der „Brücke“ schließt er sich mit anderen jungen Künstlern zusammen. Gemeinsam gründen Hermann Scherer, Albert Müller und Paul Camenisch in der Silvesternacht 1924/25 die Künstlervereinigung Rot-Blau in Basel.
In den drei Jahren bis zu seinem frühen Tod ist Scherer äußerst produktiv. Diese Zeit steht im Fokus der Ausstellung, die eigene Werke und zahlreiche Leihgaben zeigt: Gemälde, zum Teil doppelseitig bemalt und so auch präsentiert, Holzskulpturen und Arbeiten auf Papier.

Eine Multimedia-Installation der Fotografin Eva Rugel nimmt die Besucher_innen auf eine Spurensuche zu Scherer mit und verortet die Werke in heutigen Landschaften und Szenen.